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Websites von Architekten – der Weg zum perfekten Onlineauftritt

Eine moderne und funktionale Website ist heute das wichtigste Fundament jeder Kommunikation. Gerade bei Architekten, Innenarchitekten und Quartiersentwicklern sollte sie Qualität und Ästhetik ausstrahlen. Und die Website muss klare Botschaften vermitteln, nutzerfreundlich sowie für Google optimiert sein. Der Beitrag listet die wichtigsten 10 Kriterien auf und ist Eure Roadmap to Success.

Foto: alexandru-acea auf unsplash.com

Check 1: Feedback holen

Betrachtet Eure Webpräsenz durch die Brille der Nutzer und holt Euch Feedback von Leuten außerhalb der Branche. Fühlen diese sich visuell und verbal angesprochen? Macht die Website neugierig, mehr über Eure Architektur, Arbeit und das Büro zu erfahren? Finden Interessenten zügig alle relevanten Informationen?

Check 2: Design + Bilder

Wirkt die Website modern, steht ein Designkonzept dahinter? Achtet auf hochwertige Foto mit guter Auflösung. Zu große Dateien lassen sich einfach komprimieren mit TinyPNG. Sollten noch keine Fotos von Projekten verfügbar sein: Auf unsplash.com finden sich passende Bilder. Mit diesen Moodfotos lässt sich das Thema zunächst neutral visualisieren: Es geht ja darum, eine passende Atmosphäre zu erzeugen, die Nutzer anspricht. Später könnt Ihr Fotografen beauftragen, die alles perfekt in Szene setzen (gerne gebe ich eine Empfehlung).

Check 3: Schriften und Struktur

Passt das Schriftdesign zum Webauftritt und zum Thema Architektur? Stehen Headlines und Fließtext in einem guten Größenverhältnis? Der Fließtext sollte etwa 14-18 Punkt groß sein. Die Headlines dürfen gerne Grandezza haben, also mindestens doppelt so groß und gefettet: Kontraste aus Schriftblöcken, Bildern und Weißraum schaffen Struktur. Maximal zwei Schriftfonts mischen oder einen Fonts auswählen in variierenden Größen und Stärken. Übersichtliche Textblöcke erstellen: Absätze, die über das gesamte Seitenpanorama laufen, sind schwer lesbar, wirken lieblos und ungestaltet.

Check 4: Aktiv und lebendig formulieren

Schreibt verständlich, emotional und vermeidet Fachtermini. Kein Interessent möchte etwas von „iterativen und partizipierenden Projektprozessen” lesen. Auch 15 Mal das Wort Geschoss innerhalb einer Objektbeschreibung zerschießt den Text. Nutzt Alternativen. Substantive vermeiden, zumal mit Endungen wie ung, heit, keit, tion etc, vieles lässt sich mit starken Verben umschreiben. Bandwurmsätze sind nicht leserlich: Maximal 14 Wörter pro Satz, sonst zwei Sätze bilden. Ein Wechsel von kurzen und längeren Sätzen bringt Rhythmus.

Check 5: Inhalte anbieten

Bietet neben den Infos zum Büro oder zu Projekten auch spannenden Content außer der Reihe, z.B. mit einem Blog. So wird die Zielgruppe auf Eure Leistungen eingestimmt, erhält darüber hinaus Mehrwert und Einblicke ins Schaffen. Menschen beauftragen Menschen bzw. kaufen von Menschen! Begeistert andere für Eure Architektur und Vorzüge, aber bitte nicht so: „Unser Fokus liegt auf dem Wesentlichen... weniger ist mehr. Wir sind mit Leidenschaft bei der Sache und arbeiten lösungsorientierte Konzepte…” Das ist unspezifisch, trifft auf jede Branche zu und zahlt nicht auf Euer Büro ein.

Check 6: Nutzer im Mittelpunkt

Was auffällt bei Websites von Architekten, ist die Wir-Argumentation. Selbstverständlich sollt Ihr über Euch, die Arbeit und Mitarbeiter erzählen, z.B. auf der über uns-Seite. Wo möglich, vermeidet „Ich/Wir” direkt am Satzanfang. Es lohnt sich, an den Texten zu feilen und Nutzer in den Fokus zu stellen. Motto: Was erwartet ihn/sie und was hat er/sie davon, mit Euch zu arbeiten bzw. zu beauftragen?

Check 7: Fokus und Positionierung

Architekten/innen sind kreative Schöpfer, bearbeiten als Generalisten gerne unterschiedliche Baubereiche. Und sie wünschen sich viele spannende Herausforderungen. Von sehr großen Büros ist das sicher gut zu stemmen, als kleineres oder mittleres dürft Ihr überlegen: Lohnt es sich, auf etwas Bestimmtes zu fokussieren. Wie stellen wir unsere Positionierung heraus?

Beispiel: Ein Architekt, der luxuriöse Villen, Wohnbauten und Eigenheime konzipiert, muss nicht alles auf die Fahne (Website) schreiben: Kita, Seniorenwohnen, Museen, Schulen, Masterplanung, Sonder- und Sakralbauten. Hier ist weniger tatsächlich mal mehr. Ein spezielles Leistungs- oder Projektspektrum lässt sich gezielt kommunizieren.

Check 8: SEO der Website prüfen

Erfüllt die Website die Standards von SEO (Suchmaschinen-Optimierung)? Mit seobility könnt Ihr das einfach überprüfen und verbessern. Der > rankingcheck zeigt, auf welchem Rang die Website in Kombination mit Keywords platziert ist, z.B.: „Architektur Wohnen“ oder „Architektur Kita” etc. Oft hilft es schon, die Seitentitel (Title Tags) und Metabeschreibung anzupassen. Das sind die Google Snippets (siehe unten). Also das, was Nutzern angezeigt wird, wenn sie z.B. eingeben: Mustermann Architekt oder Architektur Studentenwohnheim. 

Check 9: Die Startseite braucht Text

Auf der Startseite der Website sollte Text stehen, immer! Zunächst muss der Nutzer direkt erkennen, worum es geht. Andernfalls beschäftigt er sich nicht lange damit und klickt auf Unterseiten (Leistung und Projekte). Selbst wenn Ihr das erreichen wollt: Auch Google prüft zunächst die Startseite nach hochwertigen Inhalten. Befindet sich dort kein Text, wertet Google die Seite als wenig relevant und sie fällt im Ranking. Es gibt Architekten oder Designer, die als Startseite nur ein attraktives Banner haben. Davon rate ich ab, zumal das Scrollen von Nutzern „gelernt ist“. Also: Warum nicht gleich dort zum Punkt kommen?

Check 10: Support holen

Beauftragt doch eine Agentur bzw. professionelle Journalisten, Texter, Fotografen oder Webagenturen, die auf die Branche spezialisiert sind. Die kennen sich aus und helfen gerne! Das erspart Euch Zeit und Mühe. Ihr habt Fragen oder möchtet ein konstruktives Feedback zum Onlineauftritt? Dann ist mein Angebot Website-Check vielleicht das Richtige.


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