Architektin Susanne Brückner im Interview | 10&1 Fragen no 16
„Ich finde es sehr gut, wenn Architektur polarisiert. Das löst Denkanstöße aus und wir reflektieren unsere Haltung und erweitern unseren Horizont.”
Susanne Brückner ist geschäftsführende Gesellschafterin bei Brückner Architekten in München und seit 2005 als Partnerin in dem Unternehmen. Sie ist verantwortlich für Entwurf und Innenarchitektur. Ihr Mann Laurent Brückner führt das von seinem Vater 1972 gegründete Büro seit mittlerweile 16 Jahren. Die Gestalter betrachten Architektur als Ganzes und konzipieren von außen nach innen. Susanne Brückner brennt dafür zu bauen und weiß, wie positiv Architektur auf Menschen, Gesellschaft und Umfeld wirken kann.
“Wir lieben es, mit Bauherren über ihre Träume zu reden und ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte umzusetzen. Architektur hat eine große Schaffenskraft, aber auch die Verantwortung, Bauten respektvoll und authentisch zu gestalten. Wenn das gelingt, stärkt Architektur das Selbstbewusstsein, die Motivation, Produktivität und Kreativität der Menschen.”
1. Wären Sie nicht Architektin geworden, dann...?
…mit Sicherheit Sherlock Holmes, ich liebe die analytisch-rationale Denkart.
2. Wer sind Ihre Vorbilder?
Ken Adam, seine Handskizzen sind grandios. Sein bekanntestes Szenenbild ist der War Room in Stanley Kubricks Militärsatire Dr. Strangelove. Den würde ich gerne mal bauen.
3. Welche Persönlichkeiten bewundern und inspirieren Sie?
Ruth Bader Ginsberg, Hedy Lamarr, Marie Curie, Katalin Karikó.
4. Wie schalten Sie ab und kommen zur Ruhe?
Tanzen und Lachen
5. Welche Bücher, Magazine, Serien oder Musikstücke begeistern Sie?
Fotobände von Portraitfotografie, am liebsten von Annie Leibovitz
6. Welche Bauwerke beeindrucken Sie?
Santiago Calatravas Brückenbauten
7. Was bremst Sie aus in Ihrer Vision als Architektin?
Mangelnde Bereitschaft den guten Gedanken bis zum Ende zu führen.
8. Was sind die größten Herausforderung für die Architektur- bzw. Bau- und Immobilienbranche in den nächsten Jahrzehnten?
Bauherrn und Investoren davon zu überzeugen, nachhaltige Gebäude und Energiekonzepte als einen notwendigen Anspruch anzusehen, dem wir gemeinsam gerecht werden müssen.
9. Woran liegt es, dass zeitgemäße Architektur mitunter polarisiert oder vielleicht auch nicht verstanden wird?
Ich finde es sehr gut, dass Architektur polarisiert. Polarisierende Ergebnisse lösen Denkanstöße aus. Die Auseinandersetzung mit Architektur sorgt für Reflexion der eigenen Haltung und erweitert den Horizont.
10. Sie haben als Architektin und Mensch drei Wünsche frei.
Tatsächlich habe ich nur einen Wunsch, dass es gelingt durch Anstrengungen und politisch gleiche Ausrichtung, die Umweltschäden der letzten 150 Jahre wieder rückgängig zu machen.
11. Was planen Brückner Architekten für die nächsten Jahren?
Wir planen Orte, an denen es Menschen besonders gut geht, beim Arbeiten, Leben und bei allem was Freude macht. Unter anderem ein energieautarkes Stadtquartier. Darauf freue ich mich schon sehr.
◾ Alle Information zu Susanne Brückner findet Ihr auf www.bruecknerarchitekten.com, folgt ihr auf Instagram @brueckner_architekten.
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