Architekten – mit diesen 6 Tipps wirkt Eurer Profil auf Instagram professionell

Zu Instagram und wie man das soziale Netzwerk als Unternehmen nutzt, ist schon viel gesagt. Es gibt nichts, das man bei guter Recherche nicht findet oder nachlesen könnte. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Bei Instagram-Profilen von Architekten oder Innenarchitekten fallen mir immer wieder formale Fehler auf. Oder sagen wir: Es sind Dinge, die man nicht tun sollte und manche eben doch. Sechs typische Stolperfallen und was Ihr dagegen unternehmen dürft, habe ich für Euch zusammengefasst.

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2020 gibt es in Deutschland bereits 20 Millionen Instagramnutzer (inzwischen knapp 28 Mill, Stand Anfang 2022). Sichtbar zu werden und organisch zu wachsen – also ohne Werbebudget – ist kaum noch möglich. Selbst dann, wenn Ihr alle Tipps und Tricks der Strategen beherzigt wie z.B.: ein attraktives Feeddesign, Mehrwert liefern, Content planen, ein Planungstool nutzen, mit der Community interagieren, regelmäßig Stories posten und so fort.

Ich spreche aus eigener Erfahrung: Was war es ein Akt, die ersten 500 Follower zu erreichen und später die 1000 zu knacken. Und dann? Wird es auch nicht einfacher. Die gute Nachricht: Unternehmer und Selbstständige müssen keine 10 K oder 100 K Follower anhäufen, denn sie sind keine Influencer. Kundenkontakte, Anfragen und Verkäufe kommen viel eher, vorausgesetzt man betreibt es planvoll, siehe oben.

Doch stopp: Bevor es an die großen Strategien geht, dürft Ihr Kleinigkeiten beheben, die große Wirkung haben. Allein dadurch wirkt Eurer Instagram professioneller. Nein: Ich bin nicht unter die IG-Strategen gegangen. Dafür wäre es sinnvoll, wenn Ihr einen Instagramkurs oder ein Webinar belegt. Dennoch liegt mir am Herzen, Architekten Tipps zu geben, was sie adhoc verbessern können. Diese 6 Hacks sind schnell umgesetzt:

⁠1. Privates Profil in ein Businessprofil umwandeln

Macht Eurer Account öffentlich sichtbar. Zumindest dann, wenn es später als Firmenaccount genutzt werden soll. Sonst sieht man die Inhalte nicht bzw. muss Euch folgen. Doch vielleicht möchte ein Interessent erst sehen, was in Eurem Account los ist. Der nächste Schritt: Wandelt das private Instagram in ein Businessprofil um. Das klappt einfach über die Einstellungen, danach das Account mit dem passenden Konto auf Facebook-Konto verknüpfen. Ein Businessaccount ist gratis, wirkt professioneller und Ihr habt Zugriff auf die Statistiken und Insights.

⁠2. Starke Profilbeschreibung (Bio) texten

Die Bio: Eine aussagekräftige Profilbeschreibung ist das A&O, dafür stehen knapp 150 Zeichen zur Verfügung. Das ist ideal für Architekten oder Innenarchitekten sich prägnant zu präsentieren. Es soll sofort klar sein, worum es geht und was den Follower erwartet. „Architekturbüro in Köln“ ist zu knapp und unspezifisch. Als Beispiel: Meine Profilbeschreibung, denke, die ist ganz okay ☺️: „textart by ute Latzke® bringt Architekten in den Fokus der Zielgruppe. Online sichtbar werden durch Kommunikation mit Verstand, Stil & Emotion.“ So sieht das aus @ute_latzke.

3. Bei Text + Hashtags für eine Sprache entscheiden

Deutsch oder Englisch oder beides…? Immer wieder sehe ich englische Texte in der Bildbeschreibung. Wenn Architekten international tätig sind, passt das. Wer aber regional bzw. in DACH unterwegs ist, sollte deutsche Bildunterschriften verfassen. Sonst „verwirrt“ das den Algorithmus, der das nicht richtig zuordnet. Simples Beispiel: Warum sollte eine Bäckerei oder ein Café in der Kölner Innenstadt mit lokalem Bezug auf Englisch posten? Im Gegenzug ist es z.B. für eine größere Designbrand aus Skandinavien mit Verkäufen in Europa sinnvoll, Texte in Englisch zu schreiben. Texte in Deutsch und Englisch unter dem Post wäre eine Möglichkeit für diejenigen, die im In- und Ausland aktiv sind. Ganz sicher ist das nicht, zumal es die Funkion gibt: Übersetzung anzeigen.

Obiges trifft auch bei den Hashtags zu, mit denen man Posts bestimmten Themen zuordnet. Follower folgen ja nicht nur Accounts, sondern auch Hashtags. Diese spielen genau die Inhalte aus, die sie interessieren. Auch hier gilt: Entscheidet Euch für deutsche oder englische Hashtags und nicht beides. Wenn Ihr internationale Projekte plant, passen englische Hashtags. Liegt der Fokus auf DACH, dann nutzt deutsche.

⁠4. Die passenden Hashtags recherchieren

Hier solltet Ihr prüfen, welche Zielgruppen Ihr ansprechen wollt und welchen Hashtags diese folgen! Wenn Ihr z.B. im Wohnungsbau aktiv seid und dazu Bilder und Inhalte postet, sind solche Hashtags passend (neben allen zur Architektur): #eigenheim, #traumhaus, #selberbauen #wohnungsbau. Unsinnig wären für Architekten diese hashtags: #sichtbarkeit, #positionierung, #contentmarketing (nur beispielhaft). Schaut vielleicht auch mal bei den (erfolgreichen) Wettbewerbern nach, welche Hastags die nutzen. Ubersuggest könnte auch hilfreich sein. Ach ja: Meidet zu “große” Hashtags mit mehreren Millionen Followern, da geht Ihr unter.

Anzahl der Hashtags beschränken: Ja, Ihr dürft alle 30 nutzen! Das bedeutet aber nicht zwingend mehr Reichweite. 10-15 tun es auch bei kleineren Accounts unter 1000 Follower. Bei größeren dürfen es weniger sein, Instagram selbst empfiehlt sogar nur 3-4. Kommt mir auch recht wenig vor, ich nutze maximal 15. Viel hilft hier nicht viel, und eine Mauer aus Hashtags unter dem Post sieht auch nicht gut aus.

⁠5. Lange Links nicht in die Bildunterschrift setzen!

Eigentlich sollte es sich herumgesprochen haben: Die Links in der Bildunterschrift sind nicht aktiv. Doch immer wieder sieht man ellenlange URLs im Text zum Post. Etwa, um auf ein neues Projekt oder ein PDF mit einem Zeitungsartikel hinzuweisen. Nur leider funktionieren diese nicht. Logisch: Instagram mag es nicht, wenn Nutzer die App verlassen. Das ist verschenktes Potenzial! Okay: Wenn ein Follower Instagram am Desktop nutzt, lässt sich ein solcher Link schnell copy und pasten. Doch am Smartphone ist das sehr umständlich. So z.B. auch, wenn sich er/sie sich zum Newsletter anmelden soll und dafür den Link erst kopieren muss.

Nutzt stattdessen den Link in der Biografie geschickt, z.B. zur Website (LinkinBio). Entweder Ihr führt Nutzer damit auf die Website (Startseite) oder auf eine Landingpage. Ihr könntet sie z.B. nennen: www.website.com/allelinks. Auf dieser lassen sich dann alle wichtigen Links zum Unternehmen anbieten, also auch der im Post vorgestellte. Ach ja: Auch in den DM (Direct Message) funktionieren Links, immerhin. Nutzt Ihr ein Planungstool wie z.B. later, dann wird Euch in der Bezahlversion ein individueller LinkinBio bereit gestellt, der sich auf das jeweilige Post bezieht. Er bleibt dauerhaft bestehen. Das ist sehr praktisch, aber auch eine Abwägung, da es über eine Drittanbieter-App läuft.

6. Follower nicht in der Caption markieren

Häufiger kommt es vor, dass Architekten Personen oder Mitbewerber auf den Postfotos oder in Bildunterschriften markieren. Ich nehme an, in der gut gemeinten Absicht auf eigene Inhalte aufmerksam zu machen. Davon rate ich ab. Dann sendet lieber eine private Nachricht (DM) und weist freundlich auf den Inhalt hin. Die Ausnahme (!) wäre, wenn markierte Follower etwas mit dem Inhalt des Posts zu tun haben. Was üblich und auch akzeptabel ist: ein Shoutout. Das mache ich gelegentlich, wenn mir Accounts positiv auffallen und ich diese der Community vorstelle. Solltet Ihr ein Shoutout erhalten, gehört es zur Netiquette sich dafür zu bedanken.

Extratipp – Folgt weniger Accounts!

Auffallend – nicht nur bei Architekten – ist, dass sie 500 oder sogar 2000 Accounts folgen. Was soll das bringen? Sicher, es geht um Inspiration, aber auch hier gilt: Klasse statt Masse. Wie wollt Ihr da den Durchblick behalten? Und vor allem, bekommt Ihr bei der Post-Flut kaum mit, wenn Nutzer posten, die Euch interessieren. Ja, Ihr könntet die Benachrichtung anstellen, mich würde es nerven. Hausnummer: Ich folge etwa um 250 Accounts und selbst dabei ist es schwierig, auf dem Laufenden zu bleiben. Alle paar Monate mache ich Hausputz. Empfehlung: Nicht mehr als 300 Instagramaccounts folgen, aber jede/r wie er/sie mag.

Waren diese Tipps hilfreich?⁠ ⁠Dann setzt sie doch einfach um für den professionellen Eindruck. ⁠Hinterlasst mir gerne einen Kommentar oder ein Herz.

Weitere Impulse zu Positionierung und Sichtbarkeit findet Ihr in diesen Artikeln, lest mal rein:

textart Manifest Kommunikation für Architekten:sowie „Architekten und Innenarchitekten – im Fokus liegt die Stärke