PR & Marketing für Architekten – Klappern gehört zum Handwerk

Mit Pressearbeit versuchen Architekturbüros, ihre Sichtbarkeit zu steigern. Gelegentliche Veröffentlichungen reichen aber nicht aus, um gegen die wachsende Konkurrenz zu bestehen. Strategisches Marketing ist ein wirkungsvoller Weg, der Euch auf den Schirm der Zielgruppe bringt. PR und Marketing erfüllen beide ihren Zweck. Der Beitrag erläutert, warum Marketing auf Dauer effektiver sein kann.

Foto: canva.com

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat sich inzwischen bei den meisten Architekturbüros durchgesetzt. Das ist gut. Die Haltung ‘PR brauchen wir nicht, unsere Gebäude sprechen für sich’, war schon immer fragwürdig. Sinnvoll ist, wenn Du selbst steuerst, wie das Büro von der Öffentlichkeit oder Zielgruppe wahrgenommen wird. Wie sage ich immer so schön: Begeistert Menschen für Eure Architektur und das Team. Denn: „Architektur ist im Idealfall immer direkte Auseinandersetzung mit dem Menschen“ (Richard Meier).

Und dann gibt es da noch das (Online)Marketing. Das ist in der Architekturbranche längst nicht so geläufig wie in anderen Bereichen. Damit gemeint sind alle Aktivitäten, „die darauf abzielen, Produkte oder Leistungen erfolgreich zu vermarkten“. Einfach gesagt: Klappern gehört zum Handwerk. Sicher ist Pressearbeit bzw. Public Relations ein Teil dieses Marketings, es geht mir auch nicht um entweder oder.

Es scheint nur, dass Architekten zu hohe Erwartungen knüpfen an PR und ihre Effekte. Hingegen ist Marketing ein nachhaltiger Weg, mit dem Ihr mittelfristig auf den Schirm der Zielgruppe kommt. Zumal sich das viel gezielter steuern lässt. Hier der Versuch, die Wirksamkeit von PR und Marketing „aufzudröseln“.

PR-Erfolg steht und fällt mit den Kontakten zu Medien

Ab und an eine Pressemitteilung an die Fachmedien zu versenden, bringt nicht viel. Ihr braucht Kontakte zu den Redaktionen. Das erfordert einen langjährigen (!) Beziehungsaufbau. Für viele Architekten/innen oder Innenarchitekten/innen ist das während des Tagesgeschäfts kaum zu leisten. Auch angestellte PR-Referenten stoßen schnell an ihre Kapazitäten. Zumal: Redaktionen verstehen sich auch als Kuratoren ihrer Magazine und Beiträge. Oft bleiben Reaktion aus, da ist Geduld gefragt und Ihr solltet nachfassen: Bitte eine nette E-Mail schreiben, denn kein Redakteur hat Zeit oder Lust auf einen Sponti-Anruf: Hallo…, wann werden wir denn veröffentlicht?

Oder es kommt gleich eine Absage: „Danke, aber Ihr Projekt überzeugt uns nicht.“ Das ist dann bitter. Es gelingt Euch ab und an, eine Meldung in einem der üblichen Architekturmedien zu platzieren? Prima, das ist sicher der erwünschte Ritterschlag. Aber gehören die Leser auch zur Zielgruppe? Der ein oder andere Baudezernent wird dabei sein, die meisten sind wohl Mitbewerber. Erwartet Ihr denn Aufträge von Kollegen?

((Am Rande: Auch sollte der E-Mail-Betreff knackig sein und der Inhalt der Mail sowieso. Wenn Redaktionen schon lesen “Platzierung Artikel erbeten”, winken sie ab, genau wie bei “Sehr geehrte Damen und Herrn” und Massen-E-Mails. Ein/e Redakteur/in will immer persönlich angeschrieben werden, also recherchiert die Ansprechpartner vorher.))

Foto: canva.com

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Marketing selbst in die Hand nehmen

Also was können Architekturbüros sonst tun, außer um Veröffentlichungen ringen? Gezielt (Online)Marketing betreiben, denn das liegt in Eurer Verantwortung und Ihr könnt es aktiv steuern. Marketing ist vielfältig und betrifft alle Bereiche, durch die Ihr bei Interessenten sichtbar werden könnt: Website und wirksame Texte kombiniert mit nutzwertigen Inhalten, Newsletter, Broschüren, Blog und Videos, PodCasts, Social Media. Das sind alles gute (!) Optionen, um zielgruppen-relevanten Content ansprechend zu gestalten und über diese Kanäle anzubieten (im Post: 10 Ideen für mehr Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe teile ich weitere Ideen dazu).

Contentmarketing ist kein Sprint – Nur Kontinuität bringt Erfolg

Ohne Zweifel: Sowohl PR-Arbeit als auch Marketing sind aufwändig – ob zeitlich oder monetär, in Eigenregie oder via Outsourcing. Beides schließt sich nicht aus, sondern ergänzt sich. Doch wer Marketing kontinuierlich betreibet – kombiniert mit einer klaren Positionierung – handelt gezielt und selbstbestimmt. PR ist meist das „Prinzip Hoffnung”. Beim Marketing habt Ihr mehr Stellschrauben für den Erfolg. Mittelfristig zahlt sich das aus, weil die Sichtbarkeit steigt. Außerdem ist vieles messbar: Etwa, welchen Traffic die Content-Maßnahmen auf die Website bringen, ob aufgrund dessen erste Anfragen kommen oder sich jemand nach einem E-Mail Newsletter meldet. Das lässt sich alles nachvollziehen.

Abschließend ein paar Fragen als Anregung:

  • Gibt es im Büro eine Marketing- und Kommunikationsstrategie, wer kümmert sich?

  • Wie zufrieden seid Ihr mit den Ergebnissen der PR-Maßnahmen?

  • Wie zufrieden seid Ihr mit der Website? Top oder eher ‘anno damals’?

  • Holt Ihr Euch ab und zu Feedback zur Website von außen?

  • Gelingt es, über die Website zusätzliche Kunden anzuziehen?

  • Wer kümmert sich um Texte, Fotos und Gestaltung der Website?

  • Wie ist es mit SEO? Werdet Ihr auf Google gut gefunden?

  • Nutzt Ihr Instagram und Linkedin fürs Netzwerken und zur Kunden- oder Mitarbeitergewinnung? Nein, warum nicht?

  • Was sind die Auswirkungen für Euer Büro, digitale Möglichkeiten zu ignorieren?

  • Was hält Euch davon ab, diese Themen beherzt anzugehen?

Foto: Canva

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Wenn Euch diese Fragen umtreiben, Ihr aber nicht wisst, welche nächsten Schritte sinnvoll sein könnten: Dann sprecht mich gerne an. Ich gebe ein erstes konstruktives Feedback und ein paar wertvolle Impulse. Lest auch gerne weiter im textart Blog und holt Euch weitere Denkanstöße.