Ob in der Architektur, Innenarchitektur, Baubranche oder in anderen Bereichen: Der Begriff Nachhaltigkeit wird inflationär verwendet und droht, zur Floskel zu werden. Was also tun? Nachhaltigkeit aus der Kommunikation streichen, obwohl ökologisches Bauen ein Leitmotiv ist sowie Wunsch der Bauherren? Natürlich nicht. Füllt die Worthülse mit Leben und werdet konkret.

Außerdem: Eindrücke vom Solar Decathlon 21/22, der dieses Jahr in Wuppertal stattgefunden hat. Hier zeigen 18 Hochschulteams aus elf Ländern, wie nachhaltiges Bauen und Wohnen funktioniert.

Nachhaltig bauen und authentisch vermitteln

Architekten_innen und Innenarchitekten_innen nehmen Nachhaltigkeit ernst. Ökologisch zu bauen, ist moralischer Imperativ und für viele eine Herzensangelegenheit. So erlebe ich das bei meinen Kooperationspartnern, die solche Aspekte gerne auf ihrer Website herausstellen. Doch bat mich eine Kundin, ich möge nachhaltige Architektur aus dem Textkonzept streichen, weil: „Ist zu abgedroschen, klischeehaft, nur noch ein Modebegriff!⁠“ Oha, welch Wendung! Bislang gilt doch: Wer nachhaltige Projekte realisiert, sollte das auch kommunizieren. Das stimmt. Vorausgesetzt, es ist ernst gemeint und steht nicht bloß da, weil es alle schreiben. Vor allem kommt es darauf an, das Thema konkret und glaubhaft zu formulieren.

Was haben Nutzer davon?

Das liest sich meist so: „Wir handeln nachhaltig, wir bauen nachhaltige Architektur, wir kreieren nachhaltige Projekte. Wir verwenden nachhaltige Materialien. Nachhaltigkeit zieht sich als roter Faden durch alle unsere Projekte…” Ist alles gut und schön, aber zu allgemein formuliert (= unspezifisch). Die Interessenten erfahren weder, was das für Euch bedeutet und noch wichtiger: Was ist für sie drin und was sind die „individuellen Lösungen“, die Ihr kreiert?

Mit handfesten Ergebnissen überzeugen

Mein Tipp: Textet weniger Allgemeinplätze und Verlautbarungen, sondern beschreibt konkrete Ergebnisse, Methoden und Prozesse Eurer Arbeit. Zeigt, wie Ihr das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz für Eure Kunden und am Gebäude umsetzt. ⁠Vermittelt den Nutzen (Benefits): Energie sparen, Wohngesundheit sowie höhere Aufenthalts- und Lebensqualität, Kosteneinsparung…

Das zeigt sich etwa bei der Wahl des Materials, ausgeklügelter Heiz- und Haustechnik, optimierten Grundrissen und Wandstärken, der Wahl des Dämmstoffs, in cleverer Fensterplanung usw. Oder wie verringert Ihr in Euren Projekten die graue Energie und den CO2-Fußabdruck? Für alles hat wohl jedes Büro sein Konzept. Das sind nur ein paar Ideen. Denn Ihr seid ja die Profis in Sachen nachhaltiges Bauen nicht ich 😎.⁠ Hilfreich ist auch, die Nutzer nach einer Zeitspanne zu befragen und ihre (positiven) Erfahrungen auf Eurer Website zu veröffentlichen.

Solar Decathlon: 10-Kampf nachhaltiges Bauen + Wohnen

Wie klimaneutrales Bauen rundum funktioniert, machen 18 Hochschulteams aus elf Ländern des Solar Decathlon Wuppertal clever vor. „Diese jungen Menschen sind diejenigen, die uns die Zukunft bringen werden. Sie sind die Visionäre”, sagte Melissa King auf der Eröffnung der Veranstaltung am 10. Juni 2022. M. King und Richard King sind die Gründer des ersten Solar Decathlon. Bereits seit zwanzig Jahren begeistert die Veranstaltung Millionen Menschen weltweit mit innovativen Gebäuden und einem hochkarätigen Event.

Beim sde 21/22 in Wuppertal (Mirker Bahnhof, Utopiastadt) sind durchdachte und tolle Konzepte dabei. Mich hat geflashed, was bereits möglich ist oder wäre…. Die Fotos oben und in der Bildergalerie zeigen einige Eindrücke. Das Finale findet am 24. Juni statt, die Projekte sind noch länger zu besichtigen. Infos zu den Teams und ihren Konzepten findet Ihr hier > sde21.eu/de.

Wenn Ihr Support für Eure Kommunikationsstrategie braucht, ich unterstütze euch gerne. Sprecht mich einfach an.

Die Autorin:

Ute Latzke ist Kommunikationsexpertin für die Architekturbranche, Autorin & Bloggerin. Sie konzipiert Texte für Websites und schreibt für Fachmedien. Als empathische Komplizin hilft sie ihren Kunden dabei, authentisch zu kommunizieren und digital sichtbar zu werden.